Game of Ranks – Gewertete Spiele verstehen

Wenn es um gewertete Spiele geht gibt es reichlich Diskussion. Was ist MMR? Warum steige ich nicht auf? Warum sind meine Spiele so schlecht und meine Mates nicht auf meinem Niveau? Kann man Spiele alleine carryen? Warum liegt hier eigentlich Stroh? Zwar hat hierzu jeder seine eigene Meinung, jedoch hat Chu8 (amerikanischer Streamer) mit einem Tweet neulich versucht ein wenig Licht ins Dunkel und somit Einsicht in einige Spieler zu bringen. Dieser Artikel basiert auf diesem Tweet.

Das liebe MMR (Matchmaking Rating)

Den größten Fehler, den man in der MMR Diskussion für gewertete Spiele machen kann ist der Irrglaube, dass euch in einem MOBA eine ganz spezielle MMR gehört. Diese Annahme ist schlichtweg falsch da es jede Menge Faktoren gibt die das MMR beeinflusse. Hierzu zählen der physische bzw. psychische Zustand des Spielers, sein individueller Heldenpool, Wissen über unterschiedliche Match-ups, Synergien zwischen Teammates, welche Socken er trägt usw.. Das alles kreiert eine Abweichung welche wiederum dafür verantwortlich ist in welcher MMR Spanne ihr euch aufhaltet. Und nicht welcher spezifischen Wert euch für gewertete Spiele zugeordnet wird. Manche Spieler haben vielleicht eine größere Spannweite was das MMR angeht, jedoch hat keiner eine genaue Zahl die quasi zu ihm gehört. Ebenso kann man manchmal Dinge nicht mit absoluter Präzision messen, sondern lediglich bis zu einem gewissen Grad. Dieser hängt wiederum von der Präzision des messenden Systems ab. Die Genauigkeit von eurem MMR für gewertete Spiele wird durch das Matchmaking System von Heroes selbst limitiert. Dieses funktioniert zwar, jedoch mit Spannweiten und nicht konkreten Werten.

Wenn ihr über hunderte von Spielen hinweg in einem gewissen MMR Bereich festhängt, dann ist es höchstwahrscheinlich einfach so, dass ihr dort hin gehört. Natürlich ist es möglich sich an das obere Ende eurer MMR Spanne zu kämpfen, das geht jedoch nur wenn ihr euch individuell als Spieler verbessert. Je höher eure MMR Spanne geht, desto höher ist euer Skill. Je höher euer Skill ist, desto höher ist auch der Skill eurer Teammates (und der der Gegner). So funktioniert das Matchmaking! Die Wahrheit aber sieht so aus, dass Skill relativ zu sehen ist. Und ganz egal auf welchem Rang ihr spielt, solange der tatsächliche Skill Level der Spieler in einem Spiel in etwa eurem eigenen entspricht (was auch der Fall sein sollte),  so wird eure Definiton von „Spielqualität“ die selbe bleiben.

Die Illusion der Spielqualität

Es ist eine Illusion, dass eure Spiele plötzlich besser werden wenn ihr auf „eurer“ MMR angekommen seid. Diese Fehleinschätzung kommt in der Regel durch die wenigen Spiele, in denen ihr absolut herrausragend gespielt habt oder von euren Mitspielern stark gecarried wurdet, zustande. Beides passiert jedem Spieler irgendwann in seiner Heroes Karriere, früher oder später. Abgesehen von den Leuten die auf der höchsten MMR spielen, welche jedoch lediglich eine handvoll im Vergleich zu allen Spielern sind. Von daher wird die Qualität eurer Spiele gleichbleiben, solange ihr euch nicht selbst verbessert.

Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung

Das alles mag vielleicht nicht leicht zu akzeptieren sein, besonders da Heroes euch nicht euer MMR zeigt sondern lediglich einen Rang (welcher nicht direkt an ein MMR gebunden ist). Aber eine Sache könnt ihr ganz sicher ändern und somit verbessern. Und zwar eure Sichtweise auf die qualitativen Aspekte des Spiels.

  • Für die Qualität eines Spiels sollte nicht entscheidend sein, ob ihr es gewinnt oder verliert. Das sind einfach nur Statistiken.
  • Für die Qualität eines Spiels sollte nicht entscheidend sein, ob es ein knappes Spiel war oder relativ einseitig. Das sind einfach nur Statistiken.
  • Extrem toxische Teammates bringen euch dazu, Spiele zu verlieren. ABER sie bringen euch nicht dazu mehrere Spiele zu verlieren. Denkt aber auch daran dass das Gegnerteam genauso durch eine großes Maß an Angiften (Toxicness) verlieren kann, was euch wiederum einen Free-Win beschert. Dein Team verfügt über vier Spieler exklusive dir und das Gegnerteam über fünf Spieler. Somit ist EUER Maß an Toxicness ausschlaggebend, welches Team durchschnittlich mehr oder weniger toxisch ist. Solltet ihr unterdurchschnittlich toxisch sein, so hilft das euch und eurem Team. Andererseits solltet ihr überdurchschnittlich toxisch sein schadet das eurem Team (und euch). Wenn ihr genau dem Durchschnitt entsprecht dann fallt auch ihr nicht weiter ins Gewicht. Jedoch ist EUER Level an Toxicness die Variable, die ihr selbst beeinflussen könnt.
  • Extreme Throws (= das Spiel wegwerfen) kosten euch Spiele, aber sie kosten euch nicht mehrere Spiele! Hierbei greift dieselbe Logik wie bei Toxicness. EUER Maß an kontinuierlichen Throws ist die Variable.
  • Extrem schlechte Drafts (=Teamkompositionen) verlieren euch Spiele, aber sie kosten euch nicht mehrere Spiele! Erneut gilt hier dieselbe Logik wie zuvor. EURE Fähigkeit im Drafting sowie euer Heldenpool sind die Variable.
  • Man kann das auf nahezu jeden qualitativen Aspekt des Spiels übertragen. Im Endeffekt seid IHR die (einzige) Variable, die ihr beeinflussen könnt.

Fazit

Es liegt nun an euch, wem ihr die Schuld für schlechte (nicht zwingend verlorene) gewertete Spiele geben wollt. Entweder euch selbst oder allem anderen (deine Teammates, die Spielbalance, Zufallsfaktoren, Stand des Mondes etc). Wenn ihr allem außer euch die Schuld gebt, dann werdet ihr euch in diesem Moment zwar besser fühlen, aber nichts dabei lernen. Wenn ihr euch selbst die Schuld gebt werdet ihr euch in dem Moment zwar schlechter fühlen, da ihr vermeintlich die Schuld tragt, aber wenn ihr aus den Fehlern lernt werdet ihr hierdurch besser. Versucht also nicht immer euch als Opfer der Umstände zu sehen, sondern kritisch euer Spiel zu betrachten. Hättet ihr in dem einen Moment anstatt mitzuflamen den toxischen Spieler zur Ruhe gebracht und die Moral oben gehalten, wäre das Spiel vielleicht anders ausgegangen. Oder vielleicht war euer Positioning mit Jaina an der Front doch nicht die beste Idee und ihr solltet das nächste mal hinter den Tanks stehen. Denkt aber immer daran, das einzige was ihr aktiv beeinflussen könnt seid ihr selbst. Und nur wenn ihr euch selbst verbessert könnt ihr innerhalb eurer MMR Spanne nach oben klettern. Soweit bis ihr euch selbst weit genug verbessert habt um dann doch in ein höheres MMR Segement zu kommen.

About Flom

Ich spiele am PC seit ich denken kann. Habe mit Old School Adventures (Space Quest) angefangen und bin über Commander Keen dann bei Duke Nukem 3D gelandet. Seit dem bin ich dem Shooter Genre verfallen und mausere mich durch allerlei Genres. Meine Favoriten sind ganz klar 3D-Shooter und seit Heroes of the Storm auch das MOBA Genre. Daneben interessiere ich mich noch stark für eSport allgemein.

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